Normannen haben allzeit eine gute Klinge geschlagen und werden es auch in der Zukunft tun!

Prof. Dr. Dr. h. c. Friedrich Teutsch, Bischof der Evangelischen Landeskirche in Rumänien, Alter Herr Normannias

WAS IST DIE MENSUR?

„Ein großer Raum, funkelnde Kettenhemden, geschliffener Stahl, ein erwartungsvolles Knistern in der Luft. Zahlreiche Bundesbrüder sind angereist, um dieser Feuertaufe beizuwohnen. Sie stehen an deiner Seite, sprechen Dir Mut zu, bereiten dich vor. Sie wissen, dass du dich für den Bund hinstellst, wissen um deinen Mut und deine Entschlossenheit. Diese Rückendeckung gibt dir Kraft. Du atmest tief durch, jeder Muskel, jede Sehne deines Körpers ist bis zum Zerreißen angespannt. Dein Blick richtet sich durch die stählerne Mensurbrille auf deinen Gegenüber.

Gleich geht es los. Ein Zweikampf, Mann gegen Mann, Stahl auf Stahl - eine Szene wie aus aus den Erzählungen aus anderen Zeiten. Es gibt kein Zurück, du wirst nicht weichen, du wirst kämpfen, dein Gesicht wahren, Haltung zeigen, dich gerade machen. Volle Konzentration, ein Kommando durchpeitscht die Stille: „Mensur, Fertig, Los!“

WARUM WIR FECHTEN

Jeder, der einmal eine Mensur gefochten hat, weiß um die Besonderheit und Einmaligkeit dieser uralten Tradition.

Eine Mensur, das ist sicherlich ein sportlicher Wettstreit unter extremen Bedingungen nach einem festen Regelwerk. Die Mensur ist sicherlich eine Art von „Mut- und Charakterprobe“ und muss gefochten werden, um den burschenschaftlichen Prinzipien nachzukommen und sich in der Gemeinschaft zu behaupten. Die Mensur ist sicherlich gelebte Tradition. Doch die Mensur ist auch wesentlich mehr, ihre geheimnisvolle Unzeitgemäßheit macht ihre Exklusivität aus. Wer sich auf den Mensurboden gestellt hat, hat die Erfahrung gemacht, dass es Momente im Leben gibt, wo man seinen Mann stehen muss und es keinen Umschwung zu einer beliebigen Alternative geben kann.

Dadurch steht die Mensur im krassen Gegensatz zur prinzipienlosen und nihilistischen Jetztzeit und formt junge Männer, die diese Zeit nach ihren Vorstellungen eines Tages formen können.

WIE SIEHT DIE MENSUR HEUTE AUS?

Die heutige Mensur ist, auch wenn ihre historischen Wurzeln hieraus erwachsen, kein Duell im klassischen Sinne und daher rechtlich erlaubt. Durch entsprechende Schutzausrüstung (Kettenhemd, Stahlbrille, Bandagen usw.) wird sorgfältig vermieden, dass schwere Verletzungen wie bei den früheren Duellen entstehen können.

Gefochten wird mit geschliffenen Klingen nach einem festen Abstand (lat. mensura). Bewegt wird nur der Waffenarm, ein Vor-und Zurück wie beim olympischen Fechten ist nicht gestattet. Auch werden Hiebe geschlagen und keine Stiche gesetzt. Einen „Gewinner“ oder „Verlierer“ gibt es nicht. Es geht darum, seinen Mut unter Beweis zu stellen.

Zu jeder Mensur gehören Sekundanten, Testanten und ein Arzt, die auf die Sicherheit des Fechtenden achten.

Die Burschenschaft Normannia Leipzig zu Marburg ist eine pflichtschlagende Burschenschaft. Wir erwarten von jedem Bundesbruder das Schlagen von mindestens 4 Mensuren. Ordentliche Vorbereitung und regelmäßiges „Training“ - das sogenannte Pauken - sind dafür unabdingbar. Du bist bereit, über dich hinauszuwachsen und deinen Mann zu stehen? Melde dich und werde aktiv!